Dienstag, 19. August 2008
Hartz IV - Der Tod in Deutschland
Die den Hartz IV-Gesetzen immanente menschenverachtende Ideologie wird bei dieser Geschichte wieder einmal - zum wievielten Mal? - deutlich.

Ein ALG II-Bezieher wird durch Unterstellungen und darauffolgenden Sanktionen aus seiner Wohnung vertrieben, da er die Miete nicht mehr zahlen konnte. Diese Unterstellungen stellen sich abschließend in einem Gerichtsverfahren als falsch heraus. Ein anderer Mensch bietet dem ersteren an, zusammen mit ihm in seiner Wohnung - also in einer WG - zu wohnen. Dieser andere hält dem Druck der Arbeitsagentur nicht mehr stand und sieht keinen anderen Ausweg als den Freitod.

Nun will die ARGE dem Menschen, der schon einmal seine Wohnung durch die ARGE verloren hat, auch übergangsweise nicht die vollen Mietkosten übernehmen, bis eine kleinere Wohnung gefunden ist. Die erneut drohende Obdachlosigkeit kontert die ARGE mit: »Sie sind alleine lebend und bei drohender Wohnungslosigkeit wäre eine Unterbringung jederzeit möglich und von Ihnen in Kauf zu nehmen«.


Da handeln einzelne Menschen bei der ARGE - sog. Sachbearbeiter oder auch euphemistisch Persönlicher Ansprechpartner (PAP) genannt - auf eine Art und Weise zynisch, dass sich ein Helfeempfänger lieber das Leben nimmt; und dieser Mitarbeiter ist keine Ausnahme und auch der Selbstmord ist kein Einzelfall!

Häufig reicht auch der widerrechtliche Entzug der kompletten Unterstützung und damit der Krankenkassenbeiträge, um die Einnahme lebenswichtiger Medikamente zu verhindern. Da erledigt sich das Problem der hohen Arbeitslosigkeit doch von selbst.

Kein Wunder, werden sie doch von höchsten Regierungsstellen gerade zu ermuntert, indem ALG II-Empänger als Parasiten bezeichnet werden; und Parasiten vernichtet man, wie jeder weiß. Und oh Wunder: Aus Sicht der ARGE haben sich diejenige, die Sanktionen bekommen, als "Sozialschmarotzer" geoutet, sonst würden dieses keine Sanktionen bekommen, so der Zirkelschluss.

Auch generell steht Arbeitslosen kein Recht auf Leben zu, wie der in der sog. Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) allseits geschätzte und geachtete ehemalige Arbeitsminister noch am 09.05.2006 sagte: „Nur wer arbeitet, soll auch essen.“ Und wer keine Arbeit hat, kann eben verhungern und sterben.

So von höchsten Stellen ideologisch instruiert, sind in den ARGEn Menschen am Werk, die während des Nazionalsozialismus hätten Karriere machen können: Keine Skrupel, kein Mitgefühl, keine Scham, Menschen aufgrund von Vorschriften und Anordnungen sterben zu lassen.

Hier noch ein Zitat von einer der oben verlinkten Site:
»liebe leserin, lieber leser: ich fürchte, wir werden uns alle mit dem gedanken vertraut machen müssen, dass uns ein weiteres kapitel in der geschichte des kampfes gegen das bevorsteht, was letztlich auch die selektionsrampe von auschwitz hervorgebracht hat. nicht, dass es eine eins-zu-eins-wiederholung geben würde - die heutigen antisozialen haben viel raffiniertere techniken und methoden zur verfügung. das ergebnis bleibt jedoch immer gleich.« (autismuskritk), dem ich nur zustimmen kann.

Es kann und wird noch schlimmer kommen!

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